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Geschichte

Der Wächter schaut gen Himmel und übersieht so wie der hinkende Bettler die Grenze überschreitet. Er geht langsamen Schrittes am Wächter vorbei, ohne dass dieser seines Amtes walttet. So nimmt er es mit: Das Schmutzige, das Übel, das, was uns allen das Leben schwer gemacht hatte. So war das nicht geplant. Was war nur mit dem Wächter los? Der Bettler wusste nicht wie ihm geschah. Ihm war der Wächter fremd und auch das Land, für das der Wächter zuständig war, hatte er  noch nie betreten. Der Bettler nahm all seinen Mut zusammen und begann den Berg zu erklimmen, der direkt vor ihm lag. Eine andere Möglichkeit hatte er nicht. Es war nicht möglich rechts oder links am Berg vorbei zu gehen. 

Anbetung

Mein Vater, du bist  der Boden auf dem ich stehe der Anker, der mir Orientierung gibt  der Mittelpunkt meines Seins auch wenn ich dich nicht so spüre, wie erwartet: du bist da!  Mein Ego möchte ich dir übergeben  Mich nicht mehr so wichtig nehmen  Andere Menschen in den Fokus nehmen  Lehre mich wieder Menschenliebe Sie ist mir mit den Jahren abhanden gekommen  Du bist heilig Du bist so unvorstellbar groß  Deine Liebe ist göttlich und gigantisch  Du begleitest meinen Alltag  Kein Tag, der nicht dir gewidmet 

Gebet für die Nächsten

Heiliger Gott, beschütze meine Nächsten. Lass weder Krankheit noch Unglück über sie kommen. Erhalte Ihnen eine gute Stimmung und eine gesunde Psyche. Sei für sie da, auch wenn sie den Weg (noch) nicht zu dir gefunden haben. Gebe ihnen gute Ideen, die sie umsetzen können und dass sie erfolgreich und gesund ihre Arbeit tun können. Auch wem der Zugang zum ersten Arbeitsmarkt versperrt ist, muss sich mit dem Thema Arbeit auseinandersetzen. Es gibt nur wenige Menschen, die ohne Interessen und ohne sinnvolle Beschäftigung ein zufriedenes Leben führen.  Führe meine Nächsten auf gutem Weg zu mehr Erkenntnissen und Lösungen für ihre Existenz.  Wer nach der letzten Stunde mit dir in vollkommener Glückseligkeit das Dasein teilen darf, da kann sich niemand sicher sein. Weder viele gute Werke, noch gut gemeinter Glaube, ist eine Garantie ins Reich Gottes aufgenommen zu werden. Am letzten Tag, wirst du ohne Zurückhaltung mit deinen Sünden konfrontiert. Bist du zu deinen Lebzeiten mit ihnen zu Jesus

Was ist mein Dienst?

Über 20 Jahre habe ich mich für Menschen mit Psychiatrieerfahrung eingesetzt. Als ich 60 Jahre alt wurde, spürte ich, dass ich dieser Berufung nicht mehr in dem Maß folgen konnte, wie bisher. Es wurde mir klar, dass sich langsam die Zeit des Alters ankündigt.  Wie möchte ich die aktive Zeit, die mir noch bleibt, gestalten? Möchte ich so weitermachen wie bisher? Welche Werte verlieren immer mehr an Bedeutung? Welche werden wichtiger? Wie steht es mit dem Abbau der Leistungsfähigkeit? Vor allem die langsame, aber kontinuierliche Verschlechterung meines Gedächtnisses macht mir dabei Sorgen.  Der Sinn, dass sich die Befindlichkeit und die Lage der Psychiatrieerfahrenen verbessert, verlor immer mehr an Bedeutung. Parallel dazu fand ich endlich zu einem christlichen Glauben, der diese Bezeichnung auch verdient. Inzwischen sind Gott, Jesus und der Heilige Geist die dreieinigen Personen, die mein Leben bestimmen und der Boden auf dem ich stehe.  Jedem Christen ist ein Dienst zugeordnet. Ich sp

Leben ist

Leben ist: ausreichend Essen und Trinken  ein Dach überm Kopf haben Menschen, denen du wichtig bist Menschen, die dir wichtig sind Arbeit, die dich erfüllt  Aber vor allem: der Glaube an einen liebevollen und gnädigen Gott

Von der Klage zur Akzeptanz

Mein Vater, mein Herr, es nuss doch irgendwann ein Ende finden, das mein Blick bevorzugt auf das fällt, was zu kritisieren wäre, was sich verbessern könnte, was schlecht scheint.  So viel Erfahrung, so viele Vorträge über seelische Gesundheit gehalten und von dem Ideal, das ich empfehle, bin ich immer noch so weit entfernt. Diese ganzen Lebensregeln, diese Sichtweisen kommen wir auswendig gelernt aus meinem Mund.  Warum kann ich nicht Freundschaft mit mir selbst schließen? Fast ein Leben lang gelitten und geklagt.  Es muss jetzt was passieren - auch wenn ich schon 63 Jahre alt bin. Es soll mir genügen mit meine Zweifeln und meinen Schmerz Jesus zu bringen.  Ich möchte meine Mitmenschen nicht länger belasten, sondern entlasten.  Ich bin kein Helfertyp. Das muss ich, nach jahrelangen Widerstand, anerkennen. Ich bin ein Kumpeltyp, der andere nur Verständnis entgegen bringen kann, aber keine menschliche psychische Stärke.  Mein Herr Jesus,  gib mir bitte die Stärke auch noch im Alter mich

Im Ausnahmezustand

Ausnahmezustand : Wie losgelassen überfallen mich meine inneren Dämonen. Gott sei Dank scheint es Grenzen zu geben. Aber verheerend wird es, wenn man ihnen freien Lauf läßt. Gewalt gegen Gegenstände, Grenzverletzungen anderen Menschen gegenüber. Die Türen zum Tier in mir öffnen sich. Inzwischen zieht es mich dann, Gott sei Dank, Richtung Psychiatrie.  Früher gab es dramatische Situationen, bis ich im Schutzraum der Psychiatrie angekommen war. Leider kommt es vor, dass die Dämonen auch in der Psychiatrie nicht sofort gebannt werden können und das Personal und Mitpatienten mit meinen dunklen Tiefen konfrontiert werden. Ja, es scheint, dass das Umfeld der Psychiatrie, das Treiben der Dämonen zuersteinmal fördert, bis dann die Medikamente und die Reizabschirmung wirken Bisher fanden sich immer Lösungen den Ausnahmezustand zu beenden und meine Dämonen wieder in die Tiefen meines Unbewussten zurück zu drängen. Aber dort finden sie trotzdem immer wieder Wege, um auszubrechen, wenn auch viel r