Wenn der Glaube nachlässt...

Liebe Leserin, lieber Leser,

heute habe ich ein nicht so schönes Thema für dich. Was isr, wenn der Glaube nachlässt? Wenn die Hinwendung zu Jesus dir kaum noch Freude macht? Wenn das Feuer zu erlöschen scheint?

Ich stelle fest, dass mein Interesse an Glaubensdingen deutlich abgenommen hat. Ich habe die Befürchtung, dass wieder der alte Rainer die Oberhand gewinnt. Dass meine Veränderung nur von kurzer Dauer und alles seit September 2022 nur ein Strohfeuer war. Dass die Transformation nicht wirklich stattgefunden hat. Oder sind meine Erwartungen und Ansprüche zu hoch?

Sicher, ich denke oft an Jesus und Gott, aber der Wunsch, über sie zu lesen und zu reden ist längst nicht mehr so groß.

Wie finde ich wieder zu dieser Begeisterung zurück? Ich dachte, ich hätte diese Antriebslosigkeit und diese Schwere hinter mir gelassen, aber seit 3-4 Tagen geht es mir nicht mehr so gut. Muss ich nur warten bis meine Neugierde und meine Hinwendung von selbst wieder kommt? Was kann ich dafür tun?

Heute ist Sonntag und ich sollte auf jeden Fall nach Nimburg in den Gottesdienst gehen, um mich in Gottes Haus vielleicht wieder berühren lassen zu können. Ich vermisse diese Nähe zu Jesus und die großen Gefühle. War das nur Euphorie, ein Anflug von Manie, vielleicht sogar nur ein Schub meiner Erkrankung gewesen?

Irgendwie ist es schon ein Dilemma, wenn man seinen Emotionen nicht trauen kann, hin- und hergeworfen ist und immer wieder in die alten Gewohnheiten und Befindlichkeiten zurückfällt.

Ich merke auch, dass ich vorwiegend wieder mit Bitten an Gott und Jesus komme; und das bei jeder Kleinigkeit. Das wollte ich doch abschaffen und vermehrt mich auf Lobpreisen und Fürbitte konzentrieren. Ich habe mir sogar eine Liste mit den Menschen erstellt, die mir nahe stehen und denen es schlecht geht, um für sie zu beten. 

Was mich besonders ärgert ist, dass ich wieder häufiger genervt bin. Nicht auf Karin, aber wenn ich unterwegs bin, nervt mich zum Beispiel die Frau, die an der Kasse vor mir steht oder der Mann, der umständlich ausparkt. Weg ist das Gefühl von Liebe für die Menschen erfüllt zu sein. Weg ist die gute Laune, die eine Verbindung mit Fremden ermöglicht und zu kurzen Gesprächen im Alltag führt. 

Was tun? Abwarten? Zu Jesus beten? Warum haben sich Gott und Jesus abgewandt von mir? Oder zumindest kommt es mir so vor. 

Übrigens habe ich es jetzt doch nicht geschafft nach Nimburg in den Gottesdienst zu fahren. Muss ich halt annehmen. Was nützt es, wenn ich mich hinterher ärgere. Schade, gerne hätte ich Pfarrerin Schäfer getroffen. 


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