Mein Wunsch Jesus ähnlicher zu werden

Das Teamcoaching heute war sehr schön. Allerdings war ich alles andere als demütig. Ich war sehr dominant, zu offen und teilweise grenzüberschreitend. Sicherlich habe ich auch viel dazu beigetragen, dass viel gelacht wurde. Aber eigentlich war ich trotzdem irgendwie einsam in der Gruppe. So anders als die anderen. 

Im Nachhinein ist mir einiges peinlich, was ich gesagt habe. Aber vielleicht jage ich einem Ideal von mir hinterher, dass ich nie erfüllen werden kann. Ich dachte durch meine Bekehrung könnte ich mich wandeln. Aber vermutlich werde ich nie ein sanftmütiger, zurückhaltender Mensch werden, wenn ich mit Psychiatrie-Erfahrenen zusammen bin. Zu groß ist mein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und wohl auch immer noch nach Anerkennung. Das was ich an anderen Menschen so schätze, wird mir wohl nie gegeben sein. Und wahrscheinlich werde ich diesbezüglich wohl auch nie ganz Frieden mit mir selbst machen können. 

Oder ist es noch nicht zu spät, diese Ambivalenz in mir aufzulösen? Inzwischen bin ich 61 und der Konflikt zwischen dem, was ich sein will und dem, was ich bin, beschäftigt mich immer noch. 

Ich kann nur mein Dilemma vor Gott bringen und um Vergebung bitten, wenn ich mit meiner Art wieder mal zu weit gegangen bin. Macht es überhaupt Sinn in die Nachfolge Jesus zu gehen, wenn er und ich so unterschiedlich sind? Letztendlich kommt es nur darauf an, wie meine Beziehung zu Gott ist. Die Menschen mögen denken von mir, was sie wollen und mein Wunsch, dass ich gemocht werde, sollte nicht im Mittelpunkt stehen. Ich denke, wer Gott sein Herz offen legt und um dessen Gnade betet, Schritt für Schritt doch Jesus ähnlicher zu werden, kann nicht ganz falsch liegen.

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