Zwischenbericht in Sache Spiritualität

 Liebe Leserin, lieber Leser,


schon länger habe ich hier nichts mehr geschrieben. Umso mehr freut es mich, dass du dich dazu entschlossen hast, diesen Blogeintrag zu lesen. 

Wie du schon weißt, hatte ich im September letzten Jahres im Kloster Lichtental in Baden-Baden ein Bekehrungserlebnis. Nach vielen Jahren der Orientierungslosigkeit was meinen Glauben anbelangt, hatte ich mich entschlossen Jesus zu folgen und die Bibel als Gottes Wort anzunehmen. Bisher hatte ich an vielem gezweifelt was darin steht. So fühlte ich mich zum ersten Mal in meinem Leben wirklich als Christ. 

Als ich von Baden-Baden zurück nach Teningen kam, erfasste mich eine Euphorie für Gott und Jesus, bei der ich das Gefühl hatte, ich sei vollkommen verändert. Ich las ein christliches Buch nach dem anderen, schaute entsprechende Videos und suchte Menschen mit denen ich über Gott reden konnte. Man kann sagen, ich hatte mich in Jesus verliebt.

Heute ist diese Verliebtheit seit einiger Zeit vorbei und ich versuche mit Gott eine Liebesbeziehung aufzubauen. Inzwischen versuche ich regelmäßig in den Gottesdienst zu gehen, habe das erste Mal einen Bibelkreis in unserer Gemeinde besucht, höre christliche Lieder und lese immer noch vorwiegend christliche Literatur. Auch lese ich nach und nach immer mehr in der Bibel.

Zuerst trauerte ich meiner Glaubenseuphorie nach und dann setzte ich mich unter Druck, mich möglichst schnell spirituell weiter zu entwickeln. Ich merkte aber, dass meine Motivation nachgelassen hatte. Nach einiger Zeit gelang es mir dann, mir den Druck zu nehmen und mich mit meiner neuen Geschwindigkeit und meinem reduzierten Pensum anzufreunden. Ich war auch nicht mehr so versessen darauf "richtig" zu glauben, sondern gestattete mir auch eigene Wege.

Derzeit beschäftige ich mich besonders damit, wie ich dazu komme, wirkliche Gottesliebe zu empfinden und zu erfassen, was es bedeutet ein heiliges, für mich nicht fleischliches Wesen zu lieben - und das mehr und intensiver als ich es bei den Menschen tue. Ich spüre, dass mir das immer besser gelingt, trotzdem stehe ich diesbezüglich ganz am Anfang. So kommt es mir wenigstens vor.

Mein Gottvertrauen ist nämlich eher verstandesmäßig. Mein Leben tatsächlich Gott anzuvertrauen und mich von ihm führen zu lassen, begleitet mich zu wenig im Alltag. Da meine ich immer noch häufig, dass ich mein eigener Herr bin und durchaus selbst entscheiden kann, was ich will, und was richtig und was falsch ist. Aber eigentlich will ich Gott dienen, Jesus nachfolgen und mich durch mein Leben führen lassen.

Was mir immer noch schwer fällt, ist damit zufrieden zu sein, wie ich bete. Es sind nur kurze Gedankendialoge mit Gott. Ein längerer Austausch ist mir noch nicht möglich. Ich habe aber keine Lust mehr, mir von anderen sagen zu lassen, wie ich beten soll und dazu Videos zu schauen oder Bücher zu lesen. 

(Jetzt bin ich schon wieder mit der Art meines Glaubens unzufrieden...., aber es spricht ja nichts dagegen, sich weiter zu entwickeln, wenn es mit einen guten Gefühl verbunden ist.)

Jesus sagt sinngemäß, dass der Weg mit ihm ein leichter und freudiger ist oder sein soll. Ich glaube, er will nicht, dass ich mich selbst unter Druck setze. Es sollte genügen, dass ich fest an ihn glaube und mich bemühe nach seinem Vorbild zu leben. 

Was ist also die Botschaft dieses Blogeintrags?

Ich bin glücklich zu Jesus und somit zu Gott gefunden zu haben und versuche meinen Weg dorthin mit Freude zu gehen. Für den Weg zu Gott braucht es Geduld, auch wenn mir nicht nicht mehr allzu viel Lebenszeit bleibt. Entscheidend ist, dass es gelingt eine Liebesbeziehung zu Gott zu führen. Sonst bleibt der Glaube leer.

Lieber Leserin, lieber Leser,

wie geht es dir mit Jesus und Gott? Existiert Gott für dich? Wo stehst du auf deinem spirituellen Weg? Bis du Christ? Warum bist du dir sicher ein Christ zu sein? Ich hätte so viele Fragen an dich...

Alles Gute und bis zum nächsten Mal....
Rainer

P.S.: Von einem Freund kenne ich den Satz "Nicht ich, sondern der Christus-Geist wirkt durch mich". Da möchte ich hin....   :-)

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