Meinen Glauben behalte ich...

Nein, nein, nein!

Auch wenn ich immer wieder Schaden nehme an meinem Psychosen, auch wenn ich die allgemeinverbindliche Realität verliere, auch wenn ich deswegen Hilfe in der Psychiatrie brauche. Meinen Glauben nehmt ihr mir nicht mehr! 

Auch wenn sich meine Frau um mich sorgt, auch wenn ich mehr Medikamente nehmen muss, auch wenn ihr mich auf den Boden zwingt und einsperrt, weil Jesus mir sagt, dass ich nachts in der Kirche beten soll. Meinen Glauben nehmt ihr mir so nicht mehr. 

Ihr bezeichnet dann mein Verhalten als religiösen Wahn und helft mir, dass es mir wieder besser geht. Das ist gut so und dafür danke ich euch. Aber es könnte auch eine Prüfung Gottes sein oder ein Angriff des Teufels. Egal, euch interessiert dann nur noch mein Verhalten und nicht mehr, was in meinem Inneren geschieht. Alles Wahn, alles Krankheit.

Ich beklage nicht, wie ihr mir helfen wollt. Letztendlich holtet ihr mich bisher jedes Mal erfolgreich wieder in eure Realität zurück und das ist gut so. 

Ich beklage, wenn ihr mich nicht ernst nehmt, meinen Glauben nur als Gefahr seht, meine psychotischen spirituellen Gedanken als irre abtut.

Aber letztendlich ist es egal, ob ihr mich versteht oder nicht, solange ich meinen Glauben behalten kann. Denn Gott soll mehr sein für mich, als ihr alle zusammen. 

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